NEØV

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Die Nächte sind sehr, sehr lang in Juankoski. Oder sehr, sehr kurz. Hier, inmitten Finnlands endloser Weiten, umgeben von tausend Seen und weiten Wäldern, hat das Leben einen anderen Rhythmus. NEØV greifen ihn auf, fügen ihren Herzschlag hinzu und formen Musik daraus. Musik, die einerseits jene schwer greifbare Magie der finnischen Natur in sich trägt. Und andererseits hinausstrebt in die Welt, sich vereinen will mit dem Puls in Nordamerika, in Frankreich, in Deutschland, in Australien. Jene besondere Mischung macht aus dem Trio eine der spannendsten Indie-Entdeckungen, die Finnland jemals hervorgebracht hat. Und „Volant“ zu einem Album, das zu einem echten Gamechanger werden könnte.Für Finnland, aber auch für NEØV.

„Bei NEØV kamen immer schon zwei Welten zusammen“, bringt es Sänger Anssi Neuvonen auf den Punkt. „Hier der See im Morgennebel, in dem man sich beim Schwimmen schon mal verirren konnte – und da MTV, welches uns die Welt näherbrachte. Diese Extreme kollidieren bis heute in unserer Musik.“Ihr träumerischer, stets einen guten Meter über dem Boden schwebender Indie wirkt im einen Moment so fragil wie eine schimmernde Seifenblase, im anderen so unvergänglich wie ein besonders intensiver Traum. Das liegt auch daran, dass mit Anssi und Samuli Neuvonen zwei Brüder bei NEØV wirken. „Wir wissen, dass wir damit sehr viel Glück haben und sind sehr stolz aufeinander“, sagt Anssi dazu. Ihre Zusammenarbeit funktioniert oft wortlos, intuitiv. „Der Schlüssel war, dass uns niemand gezwungen hat, Musik zu spielen. Das hätte niemals funktioniert. Doch in unserem Elternhaus, umgeben von tonnenweise Platten zwischen Bowie, Prog Rock oder Pink Floyd sowie jeder Menge Instrumente, ging das irgendwie alles wie von selbst.“

Diese Leichtigkeit hört man den wunderbar melancholischen, entrückten Songs auf „Volant“ an. Neue Welten entdecken, das wollen die beiden mit ihrer Band. Darin gleicht ihnen auch Ari Autio, der dritte im verschworenen Bunde. Nach den Jahren als Quintett ist „Volant“ nicht nur ihr Clouds Hill-Debüt, sondern auch der erste Schritt als Trio. Und schon die ersten Takte des Openers „Lost in Time“ beweisen, dass dieser Schritt ein großer wird. Vielschichtig, tief, faszinierend und beseelt mit jener bittersüßen, nachdenklichen Stimmung, die Anssi auf die Folklore-Tradition Ostfinnlands schiebt: NEØV liefern den Indie-Sound, der tatsächlich eine Lücke schließt. Regelrecht kostbar wirken ihre Arrangements, feingliedrig das schimmernde Gitarrenspiel, hypnotisierend die Loops und Beats, lange nachhallend das Piano.